Hänsel und Gretel

 

Kindermärchen von Marco Linke

frei nach den Brüdern Grimm

 

verlegt bei Karl Mahnke Theaterverlag

 

Komödie Bielefeld 2018

Komödie Kassel 2017

 

Das wohl bekannteste Märchen der Brüder Grimm. Die Geschichte eines armen Holzfällers, der seine beiden Kinder in den Wald führt. Dort verirren sich Hänsel und Gretel und gelangen schließlich zu einem Haus, ganz aus Pfefferkuchen. Doch die hinterlistige Bewohnerin, eine halbblinde Hexe, führt Böses im Schilde. Unzählige Male und in nahezu jeder Sprache als Kinderbuch erschienen, aufgeführt als Oper, oft verfilmt und letztendlich unsterblich durch das allseits bekannte Kinderlied. Vielleicht das bekannteste Märchen überhaupt. In dieser neuen, lustigen, spritzigen, zauberhaften, klassisch erzählten und vor allem kindgerechten Version von Marco Linke erleben Hänsel und Gretel ein spannendes Abenteuer im Wald. Mit einer Brot-Spur, jeder Menge Pfefferkuchen und vor allem ganz viel Spaß! Doch was hat wohl der singende Troll „Toadie“ mit alldem zu tun?

Presse

 

Mit Troll im Pfefferkuchenhaus - Premiere des Weihnachtsmärchens "Hänsel und Gretel" in der Komödie - junges Publikum begeistert

 

"Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" Eine der bekanntesten Fragen der Märchenwelt wird derzeit auf der Bühne der Kasseler Komödie gestellt. Am Mittwoch hatte das Weihnachtsmärchen "Hänsel und Gretel" Premiere und überzeugte das junge Publikum auf ganzer Linie.

Dass Regisseur Marco Linke ein Händchen für Märchenstoff hat, weiß man spätestens seit seinen liebevollen Inszenierungen von "Rotkäppchen" und dem "Gestiefelten Kater" in den vergangenen Jahren. Auch diesmal nährt er sich der Grimm`schen Erzählung kindgerecht und mit vielen originellen Einfällen. Als Grundlage diente ihm natürlich das klassische Märchen. Dass sich aber ein grüner Troll namens Toadie auf die Suche nach den Kindern begibt, ist neu. Wunderbar ist auch die Idee, andere Märchenfiguren zu integrieren. So helfen Rotkäppchen, die sieben Zwerge und Rumpelstilzchen, das Geschwisterpaar aufzuspüren.

Die Besetzung der Figuren hätte nicht besser sein können. Fabian Bäcker spielt den Hänsel mit ansteckender Fröhlichkeit und Ismeria Urban überzeugt als ängstliche Gretel, die am Ende doch ganz viel Mut beweist. Sehr unterhaltsam sind auch die Auftritte Christian Traberts als Hexe - nicht nur wegen der aufwendigen Kostümierung, sondern auch wegen seiner tollen Gestik. Zentrale Figur ist jedoch Troll Toadie. Rene Spitzer passt hervorragend in diese Rolle, und wenn er die Kinder während des Stücks persönlich anspricht, erntet er immer wieder Szenenapplaus.

Mit etwa einer Stunde Spielzeit hat das Stück genau die richtige Länge für Kinder. Die Umbauphasen sind dank des cleveren Bühnenbilds sehr kurz. Auch das kommt beim Publikum gut an. Am Ende gibt es langen Applaus für den Märchenspaß.

 

(aus HNA Kassel, November 2017)

Spannendes Abenteuer im Wald - Marco Linkes "Hänsel und Gretel" möchte Kindern angstfrei Mut machen und auch Erwachsene fröhlich unterhalten

 

Behutsam modernisierte, zeitgemäße Märchenadaptionen, die Kinder vergnügen und fröhlich stärken sollen, sind dem Regisseur und Schauspieler Marco Linke ein großes Anliegen. Für die Komödie Bielefeld inszenierte er bereits "Rapunzel" und "Rotkäppchen" und bewies dabei, dass er sich auf die Kunst versteht, den Grimmschen Schrecken zu mildern und die Kleinen bei aller Spannung zum Lachen zu bringen.

Für "Hänsel und Gretel" hat sich Linke die Figur des nur vermeintlich "größten und unheimlichsten aller Trolle" ausgedacht. Jan Fritz Meier spielt ihn mit großartiger, Alpträume mindernder Gutmütigkeit. Neben ihm glänzen Maria Raisch, als stille, aber schlaue Gretel, Kristin Baumgartl, als ihr niemals den Übermut verlierender Bruder und Patric Dull als knallböse Knusperhexe.

Da Marco Linke die Geschichte in einen vor Grimmschen Figuren nur so wimmelnden Märchenwald verlegt hat, erscheinen die Schauspieler auch in verschiedenen anderen Rollen.

Dazu wird in dem einstündigen Weihnachtsmärchen, das sich ohne Frage "ein Spaß für die ganze Familie" nennen darf, vor fröhlicher Kulisse zu fröhlicher Musik fröhlich gesungen. Auch das ein Mittel die Dämonen in Schach und die Monster im Schrank zu lassen. Hänsel und Gretel in der Version 2.0. Keine tiefenpsychologische Familienaufstellung, sondern ein Waldabenteuer mit glücklichem Ausgang.

 

(aus Neue Westfälische, Dezember 2018)

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