Misery
Thriller von William Goldman nach Stephen King
Regie: Marco Linke
Weyher Theater, 2025
Presse
Zwischen Nervenkitzel und Hoffnung
So richtig schaurig-schön ist das aktuelle Stück des Weyher Theaters. Der Thriller heißt „Misery“, basiert auf dem Roman "Sie" von Stephen King und feierte am Freitag eine grandiose Premiere.
Es ist schon mutig, wenn ein Boulevard-Theater einen so bekannten Psychothriller auf die Bühne bringt. Doch das Team des Weyher Theaters hat diese Herausforderung unter der Leitung von Marco Linke wirklich bravourös und sehr, sehr spannend gemeistert. Das Bühnenbild (Lisa Dittus) sorgte für eine unbehagliche Atmosphäre, die Geräusche eines Schneesturms, eines fahrenden Autos und eines kreisenden Hubschraubers verstärkten die beklemmende Stimmung, und die hervorragend geschminkten Verletzungen in Pauls Gesicht und an seinen Beinen ließen das Publikum mitleiden.
Die Krönung ist die brillante schauspielerische Leistung von Heidi Jürgens (Annie) und Marc Gelhart (Paul). Es war faszinierend und gleichzeitig furchteinflößend, wie Heidi Jürgens die permanent wechselnden und unberechenbaren Stimmungen der psychopathischen Annie zum Ausdruck bringt und blitzschnell zwischen übertriebener Bewunderung, abgrundtiefem Hass und grausamem Sadismus wechselt.
Überraschend ist, dass man die für einen Psychothriller typischen Gefühlswechsel zwischen Angst, Mitgefühl, Beklemmung und Zuversicht – anders als im Kino oder vor dem heimischen Fernseher – gut ertragen kann. Das Publikum honorierte die Leistung der Schauspieler und des gesamten Teams mit Standing Ovations.
(aus Weser Kurier, März 2025)
Gänsehaut garantiert - "Misery" im Weyher Theater
Was für ein intensiver Theaterabend! Die Inszenierung von Marco Linke bringt den psychologischen Thriller "Misery" in einer bklemmend packenden Bühnenversion auf die Bühen des Weyher Theaters - und lässt einen bis zur letzten Minute nicht los.
Heidi Jürgens brilliert als bsessiv-fanatische Anne Wilkes - eine Rolle, die in ihrer emotionalen Bandbreite von fürsorglicher Hingabe bis hin zu brutaler Bessenheit reicht. Jürgens schafft es meisterhaft, das Publikum in einen ständigen Schwebezustand zwischen Mitgefühl und blaknem Enstetzen zu versetzen.
Marc Gelhart als der gefangene Schriftsteller Pul Sheldon überzeugt mit großem körperlichem Einsatz und emotionaler Tiefe, Sein Spiel zwischen Verzweifelung, Wut und kluger Mainpulation macht den psychologischen Machtkampf zwischen den beiden Figuren abslout greifbar.
Auch Marcus Rudolph in einer kleineren, aber wichtigen Nebenrolle, bringt genau das richtige Maß an Bodeständigkeit und Spanung mit.
Die Bühne ist reduziert, aber wirkungsvoll gestaltet, der abgeschiedene Bauernhof wird zur klaustrophobischen Falle, aus der es kein Entkommen gibt. Besonders stark: Das Licht- und Sounddesign, das die Bedrohung fast greifbar macht und die düstere Stimmung perfekt unterstreicht.
Ein Thriller mit Tiefgang, psychologischer Wucht und einem großartigen Ensemble - "Misery" ist eine eindrucksvolle Theateradaption, die zeigt, wie fesselnd und unheimlich Live-Theater sein kann.
Unbedingt sehenswert!
(aus Broadway-World Germany, April 2025)
Spannungsgeladene Premiere
Mit einer besonderen Premiere begeisterte das Ensemble des Weyher Theaters am Freitag seine Zuschauer. Schon bei der Begrüßung der Gäste, verbunden mit dem Hinweis, wann das Publikum fotografieren darf und wann nicht, war klar, dass der Psychothriller „Misery“ nicht für zart besaitete Besucher gedacht ist. Aber es gab auch Momente zum Schmunzeln.
Das Drei-Personen-Stück nach dem gleichnamigen Roman des Erfolgsautors Stephen King in der Bühnenfassung von William Goldman sorgte für spannungsgeladene Szenen, die den Atem der Zuschauer stocken ließen. Goldman hatte auch das Drehbuch zum oscarprämierten Hollywood-Film von 1990 geschrieben. Die Inszenierung auf der Weyher Bühne von Marco Linke zeigte eindrucksvoll, wie stark der menschliche Wille sein kann, selbst in den düstersten Momenten des Lebens. Das aufwendig gestaltete Bühnenbild von Lisa Dittus sorgte mithilfe der Drehbühne dafür, den Ort der Handlung zeitweise vom Gästezimmer in andere Räume zu verlagern.
Heidi Jürgens und Marc Gelhart wird mit der Darstellung der verschiedensten Emotionen viel abverlangt, was beide mit Bravour meistern. Heidi Jürgens gelingt es vortrefflich, Annie Wilkes‘ Faszination für die fiktive Romanfigur Misery, die Unberechenbarkeit ihrer Figur und die sehr realen menschlichen Abgründe abwechselnd zu transportieren. Die von Marc Gelhart gespielten, verzweifelten Bemühungen, sich durch Flucht oder Angriff dem Martyrium zu entziehen, zeigen gekonnt menschlich-instinktive Handlungsmuster in Stresssituationen. Auch Marcus Rudolph trägt in seiner Rolle als Sheriff Buster, stilecht mit Cowboyhut, zum Gelingen der Aufführung bei.
Dem Weyher Theater ist mit „Misery“ eine fantastische Inszenierung gelungen, die neben der unvorhersehbaren Handlung besonders von den intensiven, schauspielerischen Leistungen der Bühnendarsteller lebt. Kein Wunder also, dass das Publikum das Ensemble erst nach mehreren Vorhängen mit stehenden Ovationen in den Abend entließ.
(aus Kreiszeitung, März 2025)