Die Fete endet nie

musikalische Komödie vom M. Kuhn und K. Friedemann

 

Regie und Choreografie: Marco Linke

Boulevardtheater Bremen 2023-24

Presse

Eine Reise in die eigene Jugend - Mit Anlehnungen an den Film "La Boum", die erste Party und die erste große Liebe

 

"Die Fete endet nie", die neue musikalische Komödie am Boulevardtheater Bremen im Tabakquartier, feierte in einer Inszenierung von Marco Linke ihre Premiere. Und dass der Titel durchaus eine Anspielung auf den französischen 1980er-Jahre-Kultfilm "La Boum – Die Fete" ist, wird spätestens in der zweiten Szene klar: Nachdem Sophie ihre Tochter bei der Party abgeliefert hat, setzt sie die Kopfhörer ihres Walkmans auf und schwelgt zu den Klängen von "Dreams Are My Reality" in Erinnerungen an ihre eigene Teenagerzeit.

Pierre bemerkt sie und erkennt in ihr sofort seine alte Jugendliebe wieder, die einst lodernd brannte, aber nach nur wenigen Wochen endete. Warum eigentlich? Und wer war daran schuld? Es gibt viel zu klären, und so beschließen Sophie und Pierre in einer nahe gelegenen Bar bei einem Cocktail noch einmal die Vergangenheit Revue passieren zu lassen, bis sie ihre Kinder wieder abholen müssen.

Geschickt verbindet das Theaterteam im schlicht gehaltenen Bühnenbild szenische Rückblicke, die Pierre und Sophie als Teenager zeigen (Lukas Beaskow und Sarah Kluge), mit den beiden erwachsen gewordenen Akteuren, die wie Besucher durch ihre eigene Vergangenheit schreiten und ihren jüngeren Ichs dabei zusehen, wie sie einen Fehler nach dem anderen machen. Diese Verknüpfung funktioniert gut auf der Bühne, wird von allen vier Darstellern souverän präsentiert und macht unglaublich viel Spaß. Ein großes Lob gebührt auch den Nebendarstellern Daniel Elias Böhm und vor allem Josefine Heidt, die sowohl als pickliger, zahnbespangter Teenager Penelope als auch als jung gebliebene Urgroßmutter Poupette vollends überzeugt und für einige Lacher sorgt.

Begleitet wird all das durch die drei Musiker Patrick Kuhlmann, Magnus Bodzin und Kevin Kuhlmann live auf der Bühne. Auch das trägt dazu bei, dass das Stück durchaus sehenswert ist. Live gesungene Hits wie "Voyage, Voyage", "Words", "Forever Young" oder "Do You Really Want To Hurt Me" machen es schwer, im Publikum still sitzen zu bleiben. Kein Wunder also, dass die Zuschauer zum Ende des Abends stehend und tanzend noch mehrere musikalische Zugaben vom Ensemble fordern.

"Die Fete endet nie" nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in die eigene Jugend und damit kann man als Theatermacher eigentlich nicht viel falsch machen. Denn egal, ob die Besucher in den 60ern, 70ern, 80er, oder 90ern jung waren, an die erste Party, die erste Liebe und die aufregenden Gefühle, die mit alledem verbunden sind, erinnert sich wohl jeder noch.

 

(aus Weser Kurier, Mai 2023)

Ab zur Party: Boulevardtheater Bremen erntet mit "Die Fete endet nie" stehende Ovationen - das Theater hat mit der Komödie einen Volltreffer gelandet

 

Das Stück entpuppt sich als eine witzige und schauspielerisch sehr gelungene, durch und durch lustige Verarbeitung von doch so alltäglichen Erscheinungen. Auch die Theaterband hat einen beachtlichen Anteil an diesem mitreißenden Abend. Sie bietet eigene Versionen bekannter Ohrwürmer von damals. „Forever young“ erklingt so als feurige Rockversion. Die Live-Band bringt unterschwellig einen Hauch von Konzert-Feeling ins Stück.

Das Boulevardtheater Bremen hat mit dem Stück wieder einen Volltreffer gelandet. Die etwa 300 Zuschauer im Theater spenden stehende Ovationen.

 

(aus Kreiszeitung, Mai 2023)